Luparo Fitness

INTERVIEW MIT PHILIPP STEINER

Wie bist Du zu der Entscheidung gekommen eine eigene Trainingsstätte zu eröffnen?

In meinem damaligen Fitnessstudio (hier habe ich auch gearbeitet) trainierten circa 15-20 Leuten nach einem etwas anderen Trainingsansatz. Wir benutzen keine Maschinen, sondern trainierten überwiegend mit freien Übungen. Wir turnten, rannten, benutzten Gewichtheberübungen und das teilweise alles in Kombination. Das Konzept dieses Studios ist ähnlich dem gängiger Clubs und somit war dieses Training natürlich nicht gerne gesehen. Die anderen Mitglieder fühlten sich teilweise gestört vom Lärm fallender Gewichte, der Action, die so manches Workout eben hervorbringt. Wir waren schnell nicht mehr willkommen und wurden immer wieder  aus “unserer Ecke” vertrieben.

Diese Unzufriedenheit innerhalb der Gruppe weckte in dir die Motivation, genau diesen Menschen eine maßgeschneiderte Plattform zu bieten?

Ja, genau. Ich befand mich zum damaligen Zeitpunkt auf mehreren Rundreisen in Thailand, die von einem Freund organisiert wurden. Ohnehin spielte ich schon länger mit dem Gedanken, meinen Job zu wechseln, was ich dann während dieser Touren immer weiter gedanklich verfolgte. Die Reisebranche reizte mich sehr, dennoch wurde mir  schnell bewusst, dass ich mich mit Sport 100 Mal mehr identifiziere. Ich sah meine Zukunft nicht in der Funktion eines Tour-Guides. “Das Leben ist Jetzt!”, lies ich mir als Tattoo auf den Unterarm stechen. Mit diesem Moment fällte ich für mich die Entscheidung: “Wenn nicht jetzt den Sprung in die Selbstständigkeit wagen, wann dann?”.

Wie ging es dann weiter nach deiner Rückkehr aus Thailand?

Eigentlich war ich auf der Suche nach einer kleinen Garage. Letztendlich fand ich dann genau dort wo sich unser Gym auch heute noch befindet eine größere Halle. Der Preis stimmte und somit begann das Ganze in größeren Räumlichkeiten als gedacht. Die Miete für die Halle finanzierte zum größten Teil ich, doch auch die übrigen Mitglieder leisteten von Beginn an ihren Beitrag auf “freiwilliger Basis”. Der Rest meines Verdienstes floss fast ausschließlich in unser Equipment. Wir waren ungefähr 15 Leute, von denen jeder einen Schlüssel besaß. Die Trainingseinheiten fanden in individueller Absprache und kleinen Gruppen statt. Im Vergleich zu heute war es jedoch so, dass die Mitglieder mehr für sich alleine trainierten als in der großen Gemeinschaft. Eine Mieterhöhung beendete unser Treiben und führte zugleich aber zum nächsten großen Umbruch.

War dein Studium zu der Zeit schon beendet?

Ja, meinen Bachelor in der Fitnessökonomie hatte ich bereits in der Tasche. Da dieser Studiengang sehr auf eine Selbstständigkeit abzielt, war natürlich in mir der Wunsch vorhanden, mich beruflich in diese Richtung zu platzieren. Wie so oft liegt die Realität nicht nahe dem Traum. Sich eines Tages darüber ärgern Chancen nicht genutzt zu haben, das wollte ich jedoch auf keinen Fall. Klar, ich hätte auch weiterarbeiten können und mich auf die Versprechen meiner Vorgesetzten verlassen können. Hierfür war aber die gemeinsame Basis über die Jahre hinweg definitiv zu sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Ich kündigte.

Wo hast du dann gearbeitet?

Um meinen eigenen Traum zu verwirklichen, suchte ich mir einen Job, der mir nicht all zuviel Leistung abverlangte und dennoch ausreichend Geld einbrachte. Ich setzte mir selbst 1,5 Jahre als Zeitrahmen, um eine eigene Trainingsstätte im Nebengewerbe aufzubauen. Das war auch die Geburtsstunde des offiziellen Gruppentrainings. Jeden Abend nach meinem Feierabend coachte ich, unterstützt von Karar und Danny.

Was war das Schwierigste für Dich in dieser Zeit?

Das Erstellen meines Businessplanes. Sehr geholfen hat mir ein Gründerseminar der Arbeitsagentur und das Lesen Unmengen an Büchern zum Thema Selbstständigkeit. Und keine Frage: Kontakte. Die richtigen Freunde helfen hierbei natürlich ungemein. Zum Beispiel hat mich ein befreundeter Bankangestellter beim Aufzeigen meiner Optionen sehr unterstützt. Man spart unglaublich an Zeit und Kraft mit Menschen an der Seite, die einen mit ihrem Fachwissen unterstützen.

Wie entstand dein Branding, die heutige Firmenbezeichnung?

Das Gym hieß nicht immer LUPARO, sondern trug im Nebengewerbe erst einmal den Namen LIONS DEN (deutsch: Höhle der Löwen). Ich bin im August geboren und somit Sternzeichen Löwe. Mein Grundgedanke war, dass sich Menschen mit dem Namen identifizieren können und das an einem Ort, an dem bestimmte Eigenschaften gepflegt werden. Ich wollte eine Gemeinschaft schaffen und wusste, dass ich das besser hinbekommen würde in Verbindung mit einer Symbolik.

Wie bist du auf Luparo gekommen?

Vom Löwen habe ich ziemlich schnell auf den Wolf gewechselt, ich weiß aber leider nicht mehr genau wie es dazu kam. Ich beschäftigte mich intensiv mit diesem Tier und fand für mich heraus, dass der Wolf an sich ein viel bewundernswerteres Wesen ist als der Löwe. Im Anschluss daran machte ich mich auf die Suche nach Übersetzungen, Symbolen, die mit einem Wolf zu tun hatten. Ich war auf der Suche nach dem perfekten Bezug und fand LUPARO. Ein Wort in der Sprache Esperanto, eine ehemalige Weltsprache, was übersetzt “Wolfsrudel” heißt.

Was unterscheidet deine Trainingsstätte von anderen?

Wir wachsen beständig, aber nicht schnell. Genau das schafft tiefe Verbindungen zwischen den Mitgliedern. Bleiben die Leute auch nach ihrer Class oder kommen früher, zeigt das den Erfolg eines Gyms und letztendlich auch die Zusammengehörigkeit der Leute. Am Ende spielt das für mich die größere Rolle als sich überschlagende Anmeldezahlen.

PHIL'S PHILOSOPHIE

Ich möchte einen Ort schaffen, wo die Mitglieder sich wohl fühlen – ein zweites Zuhause. Es soll ein Raum sein, der die Möglichkeit bietet zu wachsen – körperlich und mental. Alle sollen sich miteinander verstehen, gut drauf sein. Die Menschen sollen ihre Zeit einfach gerne im Luparo verbringen.